Das Aussehen des Kampfläufers
Der Name des Kampfläufers ist auf das Balzverhalten des Männchens zurückzuführen. Er steht in Deutschland auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Seine Körpergröße beträgt beim Männchen 26 bis 32 cm. Zum großen Teil ist der Kampfläufer stumm. Gelegentlich hört man dunkle Töne. Der Schnabel ist leicht abwärts gebogen und die Oberseite des Gefieders geschuppt. Männchen wiegen zwischen 130 und 230 g mit einer Flügelspannweite von 55 bis 60 cm. Die meisten Männchen tragen im Brutkleid einen orangenen, schwarzen, weißen oder kastanienbraunen Kragen. Bei adulten Männchen ist der Schnabel orangerot oder rosa und an der Spitze dunkler. Bei Weibchen im Schlichtkleid ist die Basis grau bis rosa. Zur Spitze hin wird er dunkler. Auffallend kleiner als die Männchen sind die Weibchen mit einer Körpergröße von 20 bis 25 cm und einem Gewicht von 70 bis 150 g. Die Flügelspannweite beträgt 47 bis 52 cm. Auch im Schlichtkleid sind sie so von den Männchen eindeutig zu unterscheiden. Die federn auf der Oberseite haben bei Jungtieren einen hellen cremefarbenen Rand. Dadurch wirkt die Oberseite grob geschuppt. Der Scheitel ist schwarz gestrichelt, Brust und Hals sind blassbeige bis cremefarben. Graugrün bis grüngelb schimmern die Beine.
Fortpflanzung und Entwicklung
Bereits im ersten Lebensjahr sind die Kampfläufer Weibchen geschlechtsreif. Für gewöhnlich brüten sie allerdings erst im zweiten Jahr. Da sich die Schmuckfedern erst spät bei Männchen entwickeln, haben diese in ihrem ersten Lebensjahr kaum Kopulationschancen. Das Paarungssystem ist sehr kompliziert. Es gibt kleine Balzarenen, welche 1 x 1 m große Schlammflächen sind. Diese liegen in der Nähe der Brutgebiete, Nahe kleinen Gewässern. Es gibt aber auch Arenen im Zuggebiet der Kampfläufer. Jedes Jahr werden die Balzarenen traditionell wieder genutzt. In den Balzarenen präsentieren sich die Männchen. Das Weibchen wählt dann, mit welchem Männchen sie sich paaren möchte. Auch außerhalb der Arenen buhlen Männchen um die Weibchen, die währenddessen auf Nahrungssuche sind. Die Männchen verpaaren sich innerhalb von Arenen sechsmal häufiger als außerhalb einer Balzarena. In den ersten zwölf Lebenstagen schützt das Weibchen durch Hudern die Jungtiere vor Witterungseinflüssen. Nur für eine kurze Zeit wird der Nachwuchs gefüttert. Sie können bereits wenige Tage später selbständig nach Nahrung picken. Flügge sind die nach 25 bis 28 Tagen.
Brutzeit
Das Weibchen kümmert sich allein um die Brut. Das Nest ist gut in der Vegetation versteckt. Ab Anfang Mai bis Anfang Juni beginnt das Weibchen mit der Eiablage. Für gewöhnlich werden vier Eier gelegt, die eine kreiselförmige Form haben in einer olivgrünen bis grauen Grundfarbe. Dazu kommen dunkelbraune bis aschgraue Flecken. Erst nach Ablage des letzten Eis fängt das Weibchen an zu brüten. 24 bis 36 Stunden beträgt das Legeintervall und die Brutdauer 20 bis 23 Tage.
Lebensweise & Verbreitung
Als Lebensraum bevorzugt der Kampfläufer Moore, Seggenwiesen und feuchte Niederungswiesen. Gerade in Mitteleuropa findet man ihn in Küstennähe und auf mit Tümpeln und Gräben durchsetzter Wiesen. Diese werden extensiv genutzt. Zu finden ist er in Deutschland, Polen und den Niederlanden nur noch in Restbeständen. Als Brutvogel ist er in Ungarn nur noch ein unregelmäßiger Gast. Er kommt als Brutvogel in der feuchten Taiga Osteuropas bis in die Tundren Ostsibiriens vor aber auch im Nordwesten Europas über die küstennahen Tiefländer Nordmitteleuropas.
Ernährung
Hauptsächlich ernährt sich der Kampfläufer von Insekten und deren Larven. Ebenfalls auf dem Speiseplan stehen Ringelwürmer, Krebstiere und Schnecken. Auf Nahrungssuche geht er entweder am Wasser oder auf feuchtem Untergrund.
Zugverhalten
Der Kampläufer zählt zu den Langstreckenziehern. In Deutschland ist er vor allem auf seinem Durchzug zu beobachten. Er mag dann vor allem feuchte Wiesen, Schlammflächen und Äcker. Reisfelder, Süß- und Brackwasser nutzt der Kampfläufer als Winterquartier. Zu den wichtigsten Winterquartieren gehört Afrika südlich der Sahara und der Süden Asiens. Eine kleine Zahl überwintert in Vorderasien, selten im atlantischen Westeuropa und im Mittelmeergebiet.
Beobachtungstipps
Die seltenen Kampfläufer können sie am besten in den Monaten April und Mai im Ochsenmoor beobachten. Brutvorkommen des Kampfläufers gibt es mittlerweile nur noch in Ostfriesland, an der Unterelbe und am Dümmer.