Donnerstag, Oktober 3, 2024

Kiebitz

Das Aussehen des Kiebitz

Die Weibchen und Männchen des Kiebitz unterscheiden sich nur geringfügig voneinander. Auch die Jungvögel zeigen schon die Merkmale des ausgewachsenen Kiebitz.
Kiebitze haben ein Gewicht zwischen 128 – 330 g. Mit einer Größe zwischen 28 – 31 cm und einer Flügelspannweite zwischen 70 – 80 cm ist der Kiebitz etwa taubengroß.
Typisch ist die kontrastreiche Färbung des Kiebitz. Die Oberseite ist schwarz mit einem grünlichen, teils violetten metallischen Glanz. Brust, Bauch und Gesicht sind weiß. Der Hals hat einen schwarzen Kehlfleck. Auffällig ist auch der schwarze Wangenstrich vom dunklen Schnabel unter den schwarzen Augen entlang. Die Säume der Flügel sind meist braungelb.
Gut erkennbar ist die Kopfhaube, die als Holle bezeichnet wird.

Fortpflanzung

Zunächst wirbt das Männchen mit trudelnden Sturzflügen um ein oder zwei Weibchen und legt mehrere Nestmulden im Boden an. Dabei achtet es auf die Farbe des Untergrundes, denn die hilft bei der Tarnung der Eier und Jungvögel.
Das Weibchen legt vier Eier in einer ausgewählten ausgepolsterten Mulde ab. Männchen und Weibchen wechseln sich während der 26 – 29 Tage dauernden Brutzeit ab.
Kiebitze sind Nestflüchter, sie werden aber nach dem Schlüpfen vom Weibchen gehudert. Nach 35 – 40 Tagen sind sie voll flugfähig. Je nach Brutplatz kann bald darauf der Flug zum Winterquartier beginnen.oft  Der Kiebitz brütet oft kolonieartig mit mehreren Paaren.

Brutverhalten des Kiebitz

Sobald es frostfrei ist, beginnt die Brutzeit. Dementsprechend kann die Brut in warmen Jahren schon im März beginnen, in kalten Jahren erst im Juni. An frostfreien, gemäßigten Brutplätzen beginnt die Brutzeit meist im April. Die Hauptbrutzeit ist im April und Mai.
Die Brutdauer beträgt einen knappen Monat. Bei Verlust des Geheges, kommt es vor, dass maximal zweimal ein Ersatzgehege gelegt wird.
Bietet der Brutplatz genug Schutz und Nahrung wird gerne in Gesellschaft mit anderen Kiebitzen und anderen Wiesenvögeln gebrütet.
Nach der Brutzeit werden die Küken noch bis zu fünf Wochen geführt. Kiebitze sind sehr standorttreu.

Vorkommen und Lebensweise

In Westeuropa ist der Kiebitz in der mediterrane und gemäßigten Zone weit verbreitet. Das gesamte Brutgebiet des Kiebitz wird zwischen dem ungefähr 40. und 70. nördlichen Breitengrad beschrieben. Es bildet also einen Gürtel von Europa und Nordafrika bis nach Asien. Überwinterungs- und Standortgebiete bilden einen schmaleren und südlicheren Gürtel.

Der Kiebitz bevorzugt Flussniederungen und Tiefebenen. Die Landschaft muss offen, möglichst feucht und wenig strukturiert sein. Flachmoore, Deiche, feuchte Wiesen und Flussufer sind ideal. Fehlt dieser Lebensraum, wird auf Agrarflächen ausgewichen. Wird die Flächer intensiver genutzt, wird dieser Platz bald wieder aufgegeben.

Ernährung

Hauptnahrung sind Würmer und andere Wirbellose. Auch Insekten und Larven werden verzehrt. In den feuchten Gebieten des bevorzugten Verbreitungsgebietes sind Regenwürmer beliebt.
In anderen Gebieten werden auch Samen und Früchte von Wiesenpflanzen gefressen. In ländlichen Gebieten gehören auch Getreidekörner zur Nahrung dazu.
Kiebitze sind tag- und nachtaktiv, weshalb viele auch nachts fressen, während andere auf Feldern oder Weiden Nachtruhe halten.
Kiebitze sind also in erster Linie keine Pflanzenfresser, ergänzen aber bei Bedarf ihre Nahrung mit pflanzlichen Bestandteilen.

Zugverhalten:

Je nach Gebiet sind Kiebitze Stand-, Strich- oder Zugvogel. Im gesamten nördlichen Eurasien ist er Zugvogel, hat dort aber ausgedehnte Brutgebiete.
Ein ganzjähriges Vorkommen des Kiebitz gibt es vor allem in Großbritannien, Teilen Mitteleuropas mit einem äußerst südlich gelegenen Gebiets Skandinaviens und der Türkei. Diese Gebiete überschneiden sich teilweise mit den Überwinterungsgebieten, die noch südlicher liegen.

Diese liegen im mediterranen Bereich und im südlichen Asien und sind vereinzelter als die Brutplätze. Insgesamt beträgt die durchschnittliche Überwinterungszeit etwa zwei Monate.

Beobachtungstipps

Kiebitze können am besten im Ochsenmoor und im Osterfeiner Moor beobachtet werden. In der Dümmerniederung gab es 2021 730 Kiebitz Brutpaare.

 

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